Willkommen
Klettern als Therapie?! Nicht ganz - Therapie durch Übungen an der Kletterwand trifft es besser… Wir bieten nicht einfach Klettern als Sport an und «hoffen», dass es therapeutisch wirkt, sondern nutzen die Kletterwand und die klettertypischen Bewegungen, um gezielte therapeutische Effekte zu erzielen.
Dabei können ganz verschiedene Themen angegangen werden:
- Körperabschnitte mobilisieren und stabilisieren, mit dem ganzen Körper intensiv arbeiten und Fehl- und Schonhaltungen korrigieren als Beispiele im physiotherapeutischen Bereich
- Sich konzentrieren, Verantwortung übernehmen oder strukturiert handeln als Beispiele im ergotherapeutischen Bereich
- Vertrauen aufbauen, Kontrolle abgeben und Achtsamkeit fördern als Beispiele im psychologischen Bereich
Dies soll keine komplette, abschliessende Auflistung sein, sondern einen kleinen Einblick in die Vielseitigkeit des therapeutischen Spektrums an der Kletterwand geben.
Fachgruppe Therapeutisches Klettern Schweiz
Unsere Fachgruppe besteht seit 2019 und setzt sich hauptsächlich aus Physio- und Ergotherapeut:innen zusammen. Wir schätzen und fördern den Austausch und die fachliche Vertiefung im Bereich Therapeutisches Klettern (TK) untereinander. Einige Gruppenmitglieder bieten zudem Fortbildungen in diesem Bereich an. Mit neuen Erkenntnissen und gemeinsam erarbeiteten Dokumenten treten wir an die Öffentlichkeit, geben unser Wissen weiter und versuchen so, das Therapeutische Klettern immer breiter abzustützen und zu etablieren.
Wir als Physio- und Ergotherapeut:innen sowie Komplementärtherapeut:innen können vor allem bei folgenden Diagnosen bzw. Befunden Therapeutisches Klettern anbieten:
- Bei verminderter Gelenkstabilität «von Kopf bis Fuss»: Supinationstraumata Fuss, Fussfehlstellungen (Knick-Senk-Fuss), konservativ versorgte Kreuzbandrisse oder Patellaluxationen, Gleitwirbel, instabile Schulter oder nach Schulterluxationen, nach Schleudertrauma
- Bei degenerativ bedingten oder unspezifischen Schmerz- und Bewegungseinschränkungen am Bewegungsapparat: Arthrose, lumbale Rückenschmerzen, Schulter- Impingement
- Bei Wirbelsäulenfehlhaltungen und -stellungen: Skoliose, Rundrücken
- Bei neurologischen Erkrankungen oder Verletzungen mit Muskelschwächen, Spastizität oder Koordinationsproblemen z. B. Cerebralparese, Multiple Sklerose, Ataxie, Habseitenlähmung, inkomplette Lähmungen, Parkinson-Syndrom
- Bei kognitiven Beeinträchtigungen, Wahrnehmungs- oder Verhaltensauffälligkeiten oder demenzieller Entwicklung, Autismusspektrum oder ADHS
- In der Rehabilitation nach Operationen in den Stadien «back to activity» und «back to sport»
- Bei Kindern ab ca. 4 Jahren, die fürs «klassische» Therapiesetting in der Praxis nicht zu gewinnen sind, aber dennoch Therapie sinnvoll ist. An der Kletterwand kann man einen neuen, motivierenden Rahmen bieten, in dem sie sich manchmal besser motivieren können zu aktiver Mitarbeit. Dies kann auch für Erwachsene gelten!
Dies soll keine abschliessende Liste sein, sondern häufige Diagnosen oder Befunde, für die wir Therapie an der Kletterwand anbieten können.